Vom Krieg über den Wiederaufbau bis zur Globalisierung

Während der erste Teil unserer Serie die Entwicklung der Steiermark von der Gründerzeit bis zur Zwischenkriegszeit beleuchtet hat, richten wir nun den Blick auf die letzten knapp 90 Jahre – geprägt von Krieg, Wiederaufbau, Verstaatlichung, Strukturkrisen, EU-Beitritt und Digitalisierung. Eine Zeit voller Gegensätze – und wertvoller Erkenntnisse für die Zukunft.

Zuletzt aktualisiert am 29.07.2025, 14:38

Foto von Patrick Tomasso auf Unsplash Foto von Patrick Tomasso auf Unsplash

Wie sich die Steiermark wirtschaftlich formte Teil 2 unserer Zeitreise:

1938–2025: Krisen, Wiederaufbau und Chancen

NS-Okkupation und Kriegswirtschaft (1938–1945)

Die Integration in das NS-Wirtschaftssystem brachte der Steiermark den Umbau zum Industrieland mit massiven Investitionen – allerdings auf Kosten von Freiheit, Menschenrechten und später massiven Zerstörungen. Große Unternehmen wie Alpine Montan, Puch oder ELIN profitierten, doch es war ein ökonomisches „Arrangement mit der Diktatur“, das mit hohen moralischen und menschlichen Kosten verbunden war.

Wiederaufbau und der wirtschaftliche Neustart (1945–1955)

Aus Trümmern wuchs ein neues wirtschaftliches Fundament. Mit Hilfe des Marshall-Plans (ERP) wurde gezielt in Industrie und Infrastruktur investiert. Der Ausbau der Energieversorgung, der Eisen- und Stahlindustrie sowie die politische Stabilisierung durch die Sozialpartnerschaft schufen die Grundlage für das „österreichische Wirtschaftswunder“.

Verstaatlichung, Wachstum und Strukturbrüche (1956–1985)

Die Steiermark wurde zu einem Zentrum der verstaatlichten Industrie. Das brachte Stabilität – aber auch Abhängigkeiten. In den 1970ern führten Ölkrise, Stagflation und die Überdimensionierung von Grundstoffindustrien zu wachsendem Reformdruck. Die Obersteiermark wurde zum Symbol einer notwendigen, aber schmerzhaften Transformation.

Privatisierung, EU-Beitritt und Globalisierung (1986–2005)

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem EU-Beitritt 1995 wurde die Steiermark von der Grenzregion zum „Tor in den Osten“. Die Privatisierung großer Industrien, die Öffnung der Märkte und der technologische Wandel führten zu einem Strukturwandel – mit neuen Chancen in Automotive, Green Tech und Forschung.

Innovation, Nachhaltigkeit und neue Standortlogik (2006–2025)

Heute steht die Steiermark erneut am Scheideweg: Digitalisierung, Klimawandel, demografischer Wandel und geopolitische Unsicherheiten fordern ein neues Denken. Forschung, Fachkräfteentwicklung, nachhaltige Energie und internationale Vernetzung sind die zentralen Hebel, um auch künftig ein attraktiver Standort zu bleiben.

Fazit:

Die Geschichte der letzten Jahrzehnte zeigt: Die Steiermark hat Krisen bewältigt, Chancen genutzt und sich immer wieder neu erfunden. Wenn wir unsere Stärken – Innovationskraft, Bildung, Kooperation – weiterentwickeln, dann wird auch 2025+ ein Erfolgsabschnitt in der Standortgeschichte werden.

Die vollständige Studie „Wirtschaftsstandort Steiermark 2025+“ finden Sie online.

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