Hintergrund

Der Unternehmer als Standortgestalter der Steiermark

In der Steiermark gibt es heute 26.902 gewerbliche Unternehmen. All diese leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Wirtschaftsstandorts.

Zuletzt aktualisiert am 30.12.2021, 15:24

Unternehmer agieren vor einer Kulisse aus Hochhäusern und Bürogebäuden. Copyright: metamorworks - stock.adobe.com

Dem Unternehmer können nicht nur bestimmte Eigenschaften und Wesenszüge zugerechnet werden, die ihn aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht interessant machen, sie sind, gerade auf Grundlage dieser Eigenschaften, auch eine wesentliche Kraft, wenn es um die Gestaltung von Wirtschaftsstandorten geht. Man stelle sich ein Land wie die Steiermark ohne Unternehmer vor. Wo wären all die Produktionshallen, mächtigen Bürotürme, bunten Geschäftsauslagen, wo letztlich jene Arbeitsplätze, die Einkommen und Wohlstand bedeuten? Ja, woher kämen auch die Steuereinnahmen, die als Basis für eine moderne Infrastruktur und einen Ausgleich sozialer Gegensätze dienen? Eine andere Wirtschaftsordnung, fernab unserer gängigen sozialen Marktwirtschaft würde definitiv auch unsere Umgebung anders aussehen lassen. Insofern kann man dem Unternehmer eine gewichtige Rolle als „Standortgestalter“ nicht absprechen. Diese Rolle lässt sich auch empirisch untermauern, was wir in den folgenden Abschnitten auch gerne tun wollen.

Unternehmerland Steiermark

Die Steiermark ist im Laufe der vergangenen fünfzehn bzw. zwanzig Jahre zusehends unternehmerischer geworden. Das zeigt die Entwicklung der Anzahl an gewerblichen Unternehmerinnen und Unternehmern. Denn von 1996 bis 2020 hat sich die Anzahl der Unternehmen, die ihre gewerbliche Tätigkeit aktiv ausüben, fast verdoppelt. Gab es Mitte der 1990-er-Jahre in der Steiermark knapp 34.000 gewerbliche Unternehmen, so zählt die WKO Steiermark im Jahre 2020 bereits rund 78.681 aktive Mitglieder.

Diese Entwicklung verlief allerdings nicht linear nach Branchen und Regionen, sondern im Gegenteil sehr unterschiedlich. Dies ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Zum einen wurde die Gewerbeordnung in Österreich in den vergangenen 15 Jahren liberalisiert, zum anderen bringt der strukturelle Wandel in Wirtschaft und Demographie auch Umschichtungen mit sich. Diese spiegeln sich auch in der Entwicklung der „Unternehmerlandschaft“ wider.

Unternehmer als Arbeitgeber am Beispiel Steiermark

Ein Blick auf die Entwicklung der Arbeitgeberbetriebe liefert einen guten Eindruck von der positiven Wirkung unternehmerischer Aktivitäten am Arbeitsmarkt. Im Zeitraum von 1995 bis 2020 wuchs die Anzahl der Arbeitgeberbetriebe in der Steiermark um 18,6 Prozent. Mit Ende Juli 2020 gab es 26.902 gewerbliche Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigten.

Geographisch betrachtet häufen sich die unternehmerischen Aktivitäten in der Steiermark im Großraum Graz und der Mur-Mürz-Furche. Insgesamt zeichnet sich aber die gesamte Steiermark als unternehmerisch geprägte Region aus. Selbst in vergleichsweise kleinen Gemeinden sind sowohl große Arbeitgeberbetriebe als auch Klein- und Kleinstbetriebe vertreten.

Struktur der heimischen Unternehmen

In puncto Unternehmensstruktur fällt in der Steiermark auf, dass diese in Hinblick auf die Anzahl der Unternehmen in erster Linie von Klein- und Mittelbetrieben dominiert wird. 96 % der Arbeitgeberbetriebe in der Steiermark beschäftigen zwischen 1 und 49 Mitarbeiter. Nur 0,7 % der Unternehmen beschäftigt mehr als 250 Mitarbeiter.

Damit sind die steirischen Unternehmen tatsächlich eher klein strukturiert. Empirisch lässt sich zudem belegen, dass in 62 % der Arbeitgeberbetriebe auch Familienmitglieder beschäftigt sind. Damit können die Unternehmen mehrheitlich auch dem Segment der Familienunternehmen zugeordnet werden.