Die unbequeme Wahrheit

Warum ein Ausbau der B70 für die Weststeiermark wichtig ist

Tagtäglich passieren 20.000 Kraftfahrzeuge die Packer Straße. Der Ausbau der B70 würde die Region nicht nur entlasten, sondern massiv aufwerten.

Zuletzt aktualisiert am 22.10.2021, 10:10

Der Ausbau der B70 in der Weststeiermark würde Verkehrüberlastungen vermeiden. Copyright: Rainer Fuhrmann - stock.adobe.com

Der Ausbau der B70 sorgt aktuell für großes Aufsehen in der Weststeiermark. Denn der Abschnitt zwischen Mooskirchen und Krottendorf soll verlegt werden. Schon seit 40 Jahren sorgt die Packer Straße immer wieder für Diskussionsstoff, wodurch sich der Ausbau bereits um mehrere Jahre verzögerte. Dabei würde die neue Trasse die Region sowohl als Wohn- als auch als Arbeitsort massiv aufwerten.

Der Zentralraum von Voitsberg leidet unter einer stagnierenden demographischen Entwicklung

Der Bezirk Voitsberg als industriell, gewerblich geprägter Bezirk verzeichnet aktuell rund 51.000 Einwohner. Die Demographie der letzten Jahre zeigt jedoch eine negative bzw. eine stagnierende Entwicklung der Einwohnerzahlen. Bis 2030 wurde sogar ein Minus von zwei Prozent prognostiziert. Auch das Beschäftigungswachstum im Bezirk ist unterdurchschnittlich. So liegt die Zunahme im Durchschnitt bei 4,3 Prozent über die vergangenen fünf Jahre – die Steiermark verzeichnet im Vergleich ein Plus von neun Prozent – und das, obwohl im Bezirk rund 1.100 Arbeitgeberbetriebe ansässig sind und es jährlich 200 Unternehmensgründungen gibt.

Eine infrastrukturelle Aufwertung ist von zentraler Bedeutung für die Betriebe und die Wirtschaft

Die Erreichbarkeit des Zentralraums der Weststeiermark ist vor allem für Pendler von hoher Wichtigkeit. So gibt es in den Gemeinden Köflach und Voitsberg rund 2.800 Auspendler und 3.500 Einpendler, die Verflechtungen mit dem Großraum Graz sind hier enorm. So pendeln knapp 1.000 Köflacher nach Graz oder Graz-Umgebung, vice versa sind es 432. Der Ausbau der B70 Packer Straße schafft eine massive Stärkung der regionalen Erreichbarkeit in der Weststeiermark. Denn durch die Trasse wird die noch fehlende Lücke für die Anbindung an die Autobahn A2 und somit mit dem Zentralraum der Weststeiermark geschlossen. Dadurch würde nicht nur das Ein- und Auspendeln in den Bezirk massiv erleichtert, auch könnte man somit dem herrschenden Fachkräftemangel im Bezirk entgegenwirken.

Stärkung der Wohnqualität für kleine Gemeinden

Die B70 zwischen Mooskirchen und Krottendorf verläuft zurzeit durch die Gemeinden St. Johann ob Hohenburg, Köppling und Pirching bei Mooskirchen. Jeden Tag passieren rund 20.000 Kraftfahrzeuge den Straßenabschnitt und somit auch die drei Orte. Mit dem Ausbau der B70 wird eine Umfahrung dieser Gemeinden geschaffen und somit das Verkehrsaufkommen im Wohngebiet minimiert. Dies führt zu einer Entlastung der Anrainer und somit zu einer Stärkung der Wohnqualität.

Der Ausbau ist ein wichtiger Konjunkturimpuls für die Steiermark

Nicht zuletzt wäre mit diesem infrastrukturellen Lückenschluss auch ein Konjunkturimpuls verbunden, der in Zeiten wie diesen mehr als notwendig ist. Die 55 Millionen Euro an Investitionsvolumen würden einer Untersuchung des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung zufolge rund 69 Millionen Euro an zusätzlicher Wertschöpfung ins Land bringen. Auch werden durch die Bauphase 665 Arbeitsplätze gesichert.